Klangraum Franz Liszt
Design Project, 2003/2004
„Klangraum Franz Liszt" is a proposal for a temporary installation .
Design Team: Moritz Walter, Alexandre d'Aram, Tim Steffen Altenhof
Supervising Professor: Rainer Gumpp/Udo Brock, Bauhaus-Universität Weimar, Professur Entwerfen und
Tragwerkskonstruktion
WS 2003/2004
Musik und Raum sind schwerelos. Raum kann singulär in Erscheinung treten. Musik bedarf eines Raumes.
Ordnung im Gefüge
Ist es nicht erstaunlich, welch profunde Mathematik den ausschweifensden und sublimsten Symphonien zu Grunde liegt? Auf welch wundersame Weise die skurrilsten Klänge in eine standardisierte
Sprache verfasst werden können? Das frei Geschaffenes durch ein strenges Raster ausgedrückt werden kann?
Die Note, ein für sich betrachtet belangloses Ding, zeugt vom Dasein eines Tones. Erst ihre in Intensität und Anordnung im Liniengeäst variierende Multiplikation lässt die bezaubernsten Komponien
entstehen.
Entwurfsgedanke
Der Entwurf versteht sich als modulares Konglomerat einzelner hölzerner Klangkörper, gleich in ihrem konstruktiven Aufbau und Wert. Erst das Zusammenfügen zu einem Gesamtkonstrukt impliziert
Dignität.
Allegorisch, wie Noten auf ihren Linien, hangeln sie sich changierend in die Höhe, mal aufsteigend und somit Raum bildend, gleichsam fallend, um als Stütze ihrer statischen Funktion gerecht zu
werden, in dem sie dem Ensemble, eingespannt ins Fundament, die angemessene Stabilität verleihen.
Identität
Trotz ihrer Uniformität vermag es jede der Boxen eine spezifische Identität anzunehmen, ja, ihren ganz besonderen Platz in einem Orchester einzunehmen.
Individualität
Individualität wird durch die verschiedenen Nuancen der Höhenanordnung gewahrt.
Begünstigt durch die Reduktion der per se unterschiedlichen Teile lässt sich das tektonische Ensemble zu jeder Zeit, an jedem Ort umgestalten - neu komponieren.
Metarmophose
Durch diese sich stetig verändernde Erscheinung nimmt die skulpturale Gestalt, gleich einer zeitlich verzögerten Adaption, Bezug zu aufeinanderfolgenden Sequenzen einer Synphonie.
Sich immerzu wandelnde Raumwahrnehmungen sind die Folge.
Das Ephemere bestimmt das Konzept.